Stadtgeschichte Teil 1

In diesem Dokument finden Sie Informationen zur Geschichte der Stadt Linz, die bis zum Ende des 16. Jahrhunderts reichen. Mit dem Dreißigjährigen Krieg setzt der II. Teil der Stadtgeschichte fort.

Die Kelten

Die ältesten Siedlungsfunde im Raum Linz stammen von den Kelten. Die Kelten waren ein geheimnisumwittertes Volk; sie selbst wurden vom griechischen Geschichtsschreiber Diodor (1. Jh. v. Chr.) als "furchterregend" beschrieben.
Am Freinberg bei Linz haben sie die Reste einer Wallsiedlung hinterlassen. Der Name Linz könnte sogar keltischen Ursprungs sein. Das keltische "lentos" bedeutet etwa gekrümmt oder biegsam. Dies könnte auf die Krümmung der Donau hinweisen.

Die römische Siedlung "Lentia"

410 nach Christus wird Linz erstmals urkundlich erwähnt. Im römischen Staatshandbuch wird die Befestigung an der Donau als "Lentia" bezeichnet. Die befestigte Wehranlage reichte wahrscheinlich vom Martinsfeld am Römerberg über die jetzige Altstadt bis zum Hauptplatz. Im Gegensatz zu anderen Siedlungen der Römer in Oberösterreich (Ovilava/Wels, Lauriacum/Enns) war die zivile Bedeutung von "Lentia" nicht sehr groß. Die Befestigung war jedoch als Grenzfeste und Stützpunkt an der Donau ein wichtiger Teil der Verteidigung des "Limes", des Grenzwalls des römischen Reiches nach Norden.

Mit dem Niedergang des weströmischen Reiches ging auch die Bedeutung der Befestigungsanlage zurück. Gegen Ende der Herrschaft der Römer wurde die Siedlung durch eine Wehranlage in der Gegend des Römerberges ersetzt. Da sich jedoch die römischen und frühchristlichen Traditionen in dieser Gegend gehalten haben, kann vermutet werden, dass ein hoher Anteil der Bevölkerung trotz der Völkerwanderung in dieser Gegend verblieben ist.

Die Herrschaft der Bayern

Wann genau die römische Besatzungsmacht aus diesem Gebiet abgezogen ist, kann nicht genau bestimmt werden. Von der Situation während der Völkerwanderung ist nicht sehr viel bekannt. Mit Gewissheit kann jedoch gesagt werden, dasssich etwa bis zur Mitte des 6. Jahrhunderts die Bajuwaren im Linzer Raum niedergelassen hatten.


Die Martinskirche auf dem Römerberg wurde zur Zeit der Karolinger erbaut. Daraus kann abgeleitet werden, dass Linz von großer Bedeutung war. Graf Gerold, ein Schwager Karls des Großen, erhielt die Martinskirche als Lehen von Bischof Waltrich von Passau. In der Urkunde schien erstmals der Name "Linze" auf.

Linz wird zum Marktort

906 erhält Linz den Status eines Marktorts ("locus mercati") und das Recht Zölle einzuheben durch die Raffelstettner Zollordnung. Mit diesem Privileg ist der Grundstein für die Entwicklung zum Handelsplatz und Verkehrsknotenpunkt gelegt.

Kaiser Friedrich III.

Kaiser Friedrich III. überträgt Linz 1490 das "Autonomiediplom", das Recht seinen Bürgermeister selbst wählen zu dürfen. Damit wird es offiziell zur Landeshauptstadt erhoben. 1493 tritt erstmals der oberösterreichische Landtag zusammen. Mit dem Jahr 1490 wird der Beginn der eigentlichen Stadtgeschichte von Linz angesetzt.

Kaiser Friedrich III. hat Linz zu einer zwar kurzen, jedoch bedeutsamen Glanzzeit verholfen. Auf der Flucht vor dem Ungarkönig Matthias Corvinus fand er letztlich nur noch auf der Linzer Burg Sicherheit. Von 1484 bis 1493 wählte er die Stadt zu seiner Residenz. Das Friedrichstor mit dem Wappenstein von 1491 erinnert noch heute an die Errichtung von Wehrbauten unter Friedrich III. 1493 ist er in Linz gestorben. In der Linzer Stadtpfarrkirche sind sein Herz und seine Eingeweide beigesetzt worden. Sein Sohn Maximilian I. ließ in der Linzer Burg Wohnräume für seine Familie einrichten, wählte Linz jedoch nicht zu seiner Residenz.

Zum vorhin genannten Wappenstein ist zu sagen, dass dieser die rätselhafte Devise des Kaisers - "A E I O U" - beinhaltet. Eine Interpretation dieser Buchstabenformel lautet "Austria erit in orbe ultima" - Österreich wird bis ans Ende der Welt bestehen.

Fürstenhochzeit in Linz

Maximilians Enkel Ferdinand I. und Königin Anna von Ungarn und Böhmen heirateten 1521 in Linz. Im Zusammenhang mit dieser Hochzeit ist auch das "Losensteiner-Turnie"r anzuführen.