Mail Was ist neu? St. Nikola Donauregion Aschach Impressum Copyright IDV


Wilhering

Zisterzienserstift Einwohnerzahl: 4970
Seehöhe: 270 m
Größe: Gemeindegebiet 29,97 km2

Lage

Die Marktgemeinde Wilhering (westlich von Linz) liegt am Übergang vom Alpenvorland zur Böhmischen Masse in fruchtbarem Ackerland. Das Wellenband der Donau, vom Kürnbergerwald gesäumt, bildet die nördliche Grenze zum Mühlviertel und ist gleichzeitig eine Kulturscheide. Da das üppige Rokoko des Stiftes Wilhering, dort die karge, ernste Landschaft des Mühlviertels.
Die Marktgemeinde Wilhering gliedert sich in 15 Ortschaften: Appersberg, Dörnbach, Edramsberg, Fall, Hitzing, Höf, Katzing, Lohnharting, Mühlbach, Reith, Schönering, Thalham, Ufer, Wilhering, Winkeln.

Geschichte

Die Spuren der Vergangenheit reichen weit in das Dunkel der Geschichte zurück. Die Besiedlungszeit des Kürnberges dürfte aber die mittlere Bronzezeit gewesen sein, da sich auf der Kuppe des Berges vermutlich Wohnplätze bronzezeitlicher Menschen befunden haben.
Mit dem Vordringen der Römer bis an die Donau und der Entstehung der Provinz Ufernoricum begann für dieses Gebiet eine neue Siedlungsperiode. Zahlreiche Funde geben Zeugnis von dieser Zeit.
985 wurde Wilhering erstmals urkundlich erwähnt, aber erst 1784 wurde der Ort unter Joseph II. selbständig.
Die Stiftsgärtnerei wurde im Jahre 1800 gegründet. Größere Bedeutung erlangte sie aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Das heutige Gelände, das ca. 15.000 Quadratmeter umfaßt, gliedert sich in drei Teile: Wirtschaftsgarten, Glashäuser und Palmenhaus. Heute ist die Stiftsgärtnerei der größte Topfpflanzenbetrieb Österreichs.
Am 9. Juli 1979 wurde Wilhering zur Marktgemeinde erhoben.

Sehenswürdigkeiten

Das Zisterzienserstift Wilhering:

1144/46 wurde die Abtei von Ulrich von Wilhering und Waxenberg und dessen Bruder Cholo gegründet und mit dem Bau einer monumentalen Kirche begonnen. Im 13. Jhdt. stand das Kloster in voller Blüte, wovon die Tochtergründungen zeugen: um 1259 Hohenfurth in Böhmen, 1293 Engelszell, Fürstenzell in Niederbayern und Säusenstein. Trotzdem wurde das Kloster von einer Reihe von Schicksalsschlägen heimgesucht: Heuschreckenplage (1340), Erdbeben (1348), Pest (1349), Großbrand (1351), Brandstiftung (1733). Durch den Brand von 1733 wurden Kloster und Kirche nahezu vollständig ein Raub der Flammen. Die tatkräftigen Barockäbte Bonus Pemerl (1730 - 34) und Johann IV. Hinterhölzl (1734 - 50) konnten aber nicht nur binnen weniger Jahre die beim Brandausbruch desolaten Stiftsfinanzen sanieren, sie verstanden es auch, den grandiosen Bartolomeo Altomonte als Künstler für die farbenfrohen Fresken, Johann Georg Übelherr für den zarten Stuck und Martino Altomonte für das prächtige Hochaltarbild zu gewinnen. Das Rokoko in seiner höchsten Vollendung erwartet den Betrachter in Wilhering. Die einzigartige künstlerische Bedeutung der Kirche bezieht sich aber auf den Innenraum. Hier wird die Farbigkeit von Rot, Braun und Gold vom weißen Stuck überblendet. Als Architekt war der Linzer Baumeister Johann Haslinger (1701 - 41) an der "Stiftskirche Maria Himmelfahrt und Schutzengel" tätig. Der großartige Plan Haslingers für die Stiftsgebäude konnte jedoch nicht ausgeführt werden, und so blieb Wilhering wie Göttweig ein Torso.
Erwähnenswert ist schließlich noch die Stiftsbibliothek mit einem Bestand von 35 000 Bänden.

Der römische Wachturm (Kürnbergerwald):

Der römische Wachturm am Hirschleitenbach war ein Teil eines zusammenhängenden Grenzschutzes, bestehend aus Militärlagern = Kastellen, kleineren Wachstationen und Wachtürmen. Die Wachtürme dienten zur Beobachtung der Grenze, von hier aus signalisierte man optisch oder akustisch, je nach Witterung und Tageszeit, wo und in welcher Stärke feindliche Truppen die Grenze überschritten hatten. Die Besatzung bestand durchschnittlich aus 6 Soldaten.
Während anfänglich die Grenze bei uns nicht so stark befestigt war, änderte sich die Situation entscheidend mit der Stationierung der 2. italienischen Legion in Lauriacum nach den Markomanneneinfällen (174 n. Chr.).
Diese Grenze des römischen Reiches fiel während der Wirkungszeit des Hl. Severin (480) endgültig, er organisierte hier den geordneten Rückzug der romanischen Bevölkerung.
Der Wachturm am Hirschleitengraben wurde 1936 - 1938 von Dipl.-Ing. Fietz ausgegraben und sehr anschaulich dokumentiert. Die Entstehungszeit des Bauwerkes setzte er in das 2. Jhdt. , zur Zeit der Markomannenkriege. Bei den Grabungen wurde außerdem festgestellt, daß es sich hier nicht um einem Turm, sondern um zwei handelte. Der größere wurde später teilweise auf den Fundamenten des kleineren älteren aufgebaut. Mit diesen hier vorhandenen und noch nachvollziehbaren zwei Bauphasen erlangt der Turm wissenschaftlich auch eine größere Bedeutung, da das bisher im Bereich zwischen Passau und Carnuntum noch nicht feststellbar war.

In Wilhering bietet seit 1984 die ehemalige Stiftstaverne als Museum für Gegenwartskunst mit den Werken des bekannten Linzer Künstlers Prof. Fritz Fröhlich schwerpunktartig Gegenwartskunst zur Betrachtung an.

In Dörnbach findet der kulturinteressierte Besucher die Wallfahrtskirche "Unserer lieben Frau vom guten Rat" vor. Besonders erwähnenswert ist neben der schönen Ausstattung der Kirche der Außenkanzelanbau (um 1500). Die Kirchenpforte (Mittelteil der Kirche) hat eine Tür, die aus einem einzigen Holzstück gehauen wurde (ca. 1450).

Die Pfarre Schönering, welche urkundlich 833 erstmals genannt wurde, ist ein frühes Symbol der erfolgten Christianisierung in Mitteleuropa. Die gotische Kirche "St. Stephan" mit ihrem Nitzrippengewölbe und die 700 Jahre alte Linde am Vorplatz, die während der napoleonischen Durchmärsche als Auslug diente, sind markante Sehenswürdigkeiten.

Der Kürnbergerwald, eine Oase der Erholung im oberösterreichischen Zentralraum, ist ein beliebtes Naherholungsgebiet und birgt Zeugnisse aus der frühen Vergangenheit Wilherings; eine Wallanlage einer keltischen Fliehburg, Reste eines römischen Wachturms und sogar bronzezeitliche Werkzeuge wurden gefunden.
In zahlreichen Windungen und Kurven führt der Weg durch den Kürnbergerwald. Die Gehzeit beträgt insgesamt etwa 1 Stunde. Die Steigungen sind mäßig, dem Wanderer fallen vor allem die vielen Lichtungen auf. So wird die Wanderung durch den Wald mit schönen Ausblicken auf das Eferdinger Becken, nach Norden ins Mühlviertel und auf den Lichtenberg, sowie nach Süden über das Alpenvorland und das silberne Band der Donau belohnt. Der Weg ist durchwegs mit normalen Schuhen zu begehen und selbst bei feuchter Witterung nicht als tiefgründig oder gar morastig zu bezeichnen. Auf dem sogenannten Prinzenweg gelangt man zurück in den Ort Wilhering.

Der Wilheringer Fischlehrpfad, entlang der Donau zwischen der Ortschaft Ufer und dem Kraftwerk Ottensheim-Wilhering gelegen, ist in Österreich einzigartig. Er besteht aus 84 Schautafeln, auf denen unsere heimischen Fischarten abgebildet sind. Er hat die Aufgabe, einer möglichst breiten Bevölkerungsschichte die faszinierende Welt der heimischen Fische vorzustellen und auf sie aufmerksam zu machen.

Besuchen Sie auch das Informationsangebot der Marktgemeinde Wilhering.

 

Seitenanfang