Wilhering
LageDie Marktgemeinde Wilhering (westlich von Linz) liegt am Übergang vom
Alpenvorland zur Böhmischen Masse in fruchtbarem Ackerland. Das
Wellenband der Donau, vom Kürnbergerwald gesäumt, bildet die nördliche
Grenze zum Mühlviertel und ist gleichzeitig eine Kulturscheide.
Da das üppige Rokoko des Stiftes Wilhering, dort die karge, ernste
Landschaft des Mühlviertels. GeschichteDie Spuren der Vergangenheit reichen weit in das Dunkel der Geschichte
zurück. Die Besiedlungszeit des Kürnberges dürfte aber die mittlere
Bronzezeit gewesen sein, da sich auf der Kuppe des Berges vermutlich
Wohnplätze bronzezeitlicher Menschen befunden haben. SehenswürdigkeitenDas Zisterzienserstift Wilhering: 1144/46 wurde die Abtei von Ulrich von Wilhering und Waxenberg
und dessen Bruder Cholo gegründet und mit dem Bau einer monumentalen
Kirche begonnen. Im 13. Jhdt. stand das Kloster in voller Blüte,
wovon die Tochtergründungen zeugen: um 1259 Hohenfurth in Böhmen,
1293 Engelszell, Fürstenzell in Niederbayern und Säusenstein.
Trotzdem wurde das Kloster von einer Reihe von Schicksalsschlägen
heimgesucht: Heuschreckenplage (1340), Erdbeben (1348), Pest (1349),
Großbrand (1351), Brandstiftung (1733). Durch den Brand von 1733
wurden Kloster und Kirche nahezu vollständig ein Raub der Flammen.
Die tatkräftigen Barockäbte Bonus Pemerl (1730 - 34) und Johann
IV. Hinterhölzl (1734 - 50) konnten aber nicht nur binnen weniger
Jahre die beim Brandausbruch desolaten Stiftsfinanzen sanieren,
sie verstanden es auch, den grandiosen Bartolomeo Altomonte als
Künstler für die farbenfrohen Fresken, Johann Georg Übelherr für
den zarten Stuck und Martino Altomonte für das prächtige Hochaltarbild
zu gewinnen. Das Rokoko in seiner höchsten Vollendung erwartet
den Betrachter in Wilhering. Die einzigartige künstlerische Bedeutung
der Kirche bezieht sich aber auf den Innenraum. Hier wird die
Farbigkeit von Rot, Braun und Gold vom weißen Stuck überblendet.
Als Architekt war der Linzer Baumeister Johann Haslinger (1701
- 41) an der "Stiftskirche Maria Himmelfahrt und Schutzengel"
tätig. Der großartige Plan Haslingers für die Stiftsgebäude konnte
jedoch nicht ausgeführt werden, und so blieb Wilhering wie Göttweig
ein Torso. Der römische Wachturm (Kürnbergerwald): Der römische Wachturm am Hirschleitenbach war ein Teil eines zusammenhängenden
Grenzschutzes, bestehend aus Militärlagern = Kastellen, kleineren
Wachstationen und Wachtürmen. Die Wachtürme dienten zur Beobachtung
der Grenze, von hier aus signalisierte man optisch oder akustisch,
je nach Witterung und Tageszeit, wo und in welcher Stärke feindliche
Truppen die Grenze überschritten hatten. Die Besatzung bestand
durchschnittlich aus 6 Soldaten. In Wilhering bietet seit 1984 die ehemalige Stiftstaverne als Museum für Gegenwartskunst mit den Werken des bekannten Linzer Künstlers Prof. Fritz Fröhlich schwerpunktartig Gegenwartskunst zur Betrachtung an. In Dörnbach findet der kulturinteressierte Besucher die Wallfahrtskirche "Unserer lieben Frau vom guten Rat" vor. Besonders erwähnenswert ist neben der schönen Ausstattung der Kirche der Außenkanzelanbau (um 1500). Die Kirchenpforte (Mittelteil der Kirche) hat eine Tür, die aus einem einzigen Holzstück gehauen wurde (ca. 1450). Die Pfarre Schönering, welche urkundlich 833 erstmals genannt wurde, ist ein frühes Symbol der erfolgten Christianisierung in Mitteleuropa. Die gotische Kirche "St. Stephan" mit ihrem Nitzrippengewölbe und die 700 Jahre alte Linde am Vorplatz, die während der napoleonischen Durchmärsche als Auslug diente, sind markante Sehenswürdigkeiten. Der Kürnbergerwald, eine Oase der Erholung im oberösterreichischen Zentralraum,
ist ein beliebtes Naherholungsgebiet und birgt Zeugnisse aus der
frühen Vergangenheit Wilherings; eine Wallanlage einer keltischen
Fliehburg, Reste eines römischen Wachturms und sogar bronzezeitliche
Werkzeuge wurden gefunden. Der Wilheringer Fischlehrpfad, entlang der Donau zwischen der Ortschaft Ufer und dem Kraftwerk Ottensheim-Wilhering gelegen, ist in Österreich einzigartig. Er besteht aus 84 Schautafeln, auf denen unsere heimischen Fischarten abgebildet sind. Er hat die Aufgabe, einer möglichst breiten Bevölkerungsschichte die faszinierende Welt der heimischen Fische vorzustellen und auf sie aufmerksam zu machen. Besuchen Sie auch das Informationsangebot der Marktgemeinde Wilhering.
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